Hey, ich bin Daniela und das Herz von KinderLiebe.
Schön, dass du hier auf meinem Blog gelandet bist.
Nimm dir einen Moment, hol dir gern einen Kaffee oder deinen Lieblingstee und mach’s dir so richtig gemütlich.
Vielleicht magst du noch einen Keks dazu?
Hier erzähle ich dir mit viel Herz vom Alltag mit kleinen Kindern.
Bist du neugierig, wer hier schreibt?
Dann komm gern mit rüber zu meiner
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Trockenwerden: Warum nicht das Wetter entscheidet, sondern dein Kind.
Kennst du diesen Gedanken?
„Es ist Sommer, jetzt muss es doch mit dem Trockenwerden klappen.“
Das höre ich oft von Eltern.
Aber wieso eigentlich?
Weil dein Kind nach dem Sommer in den Kindergarten geht?
Oder weil es jetzt so schön nackt im Garten herumrennen kann?
Oder weil es draußen halb so wild ist, wenn mal was daneben geht?
Okay, das sind also alles Gründe, die dich dazu ermutigen, es zu probieren?
Naja klar, die Sonne scheint und alle anderen sagen, dies sei die perfekte Zeit.
Aber leider hast du den Plan ohne dein Kind gemacht.
Denn oft dauert es nicht lange und der Boden wird nass.
Und nicht nur der.
Wenn das passiert, siehst du in den Augen deines kleinen Kindes,
wie aus Freude Scham wird.
Und in seinem Bauch macht sich Unsicherheit breit.
Dabei war es eben noch so stolz, ohne Windel loszulaufen.
Warum denken so viele Eltern:
„Mit dem Trockenwerden, müsste es doch längst klappen“?
In Tabellen liest du, dass dein Kind mit zwei Jahren trocken sein sollte.
Andere Eltern erzählen, dass es bei ihnen schon längst geklappt hat.
Die Kita fragt, ob dein Kind ohne Windel starten kann.
Und in dir selbst wächst der Gedanke: Mein Kind ist
doch schon groß genug.
All diese Stimmen legen sich wie Schichten übereinander.
Bis du irgendwann selbst glaubst: „Es müsste doch längst klappen.“
Je öfter es nicht klappt, desto lauter wird in dir die Stimme:
Andere Kinder können das doch auch schon.
Du fühlst dich schlecht.
Dein Nacken wird hart, der Bauch zieht sich zusammen.
In deinem Kopf rauscht es:
Was stimmt mit uns nicht?
Habe ich etwas falsch gemacht?
Dein Herz hämmert schneller, du bist gereizt und ungeduldig.
Irgendwann rutscht dir vielleicht heraus: „Aber andere Kinder können das doch schon.“
Das ist menschlich. Das passiert.
Und was spürt dein Kind?
Es spürt deine Anspannung, deine Ungeduld und deine Gereiztheit, noch bevor du ein Wort sagst.
In seinem kleinen Körper breitet sich Unsicherheit und Druck aus und es ist vielleicht den Tränen nahe.
Kinder denken dann oft, sie machen etwas falsch oder mit ihnen stimmt etwas nicht.
So dass sie dann meistens zurück in die Windel wollen.
Aber du kannst das ändern.
Indem du verstehst, was wirklich passiert.
Viele Eltern erzählen mir, dass sie sich in dieser Situation überfordert, verglichen und unsicher fühlen.
Weißt du was das bedeutet?
Dass du dein Kind liebst und es dir wichtig ist.
Und deshalb solltest du wissen:
Trockenwerden ist kein Lernschritt wie Schuhe binden.
Es ist ein Reifungsprozess des Nervensystems.
Dein Kind kann erst dann zuverlässig ohne Windel sein,
wenn Blase und Gehirn reif genug sind, um die Signale zu steuern.
Das passiert bei manchen Kindern schon mit zwei,
bei anderen erst später
Tabellen blenden diese Unterschiede aus. Die Natur nicht.
Trockenwerden lässt sich also nicht in den Kalender eintragen.
Es ist ein Prozess, der von innen kommt.
Und nicht mit sommerlichen Temperaturen beginnt, sondern mit innerer Reife.
Wenn du dir das klar machst, verändert sich alles:
Der Druck fällt bei dir und deinem Kind ab.
Du schaust nicht mehr auf Tabellen oder andere Kinder,
sondern auf dein Kind und sein eigenes Tempo.
So kannst du es gelassener begleiten und einfach da sein.
„Zweifeln heißt nicht, dass du versagst.
Sie zeigt, dass dir dein Kind wichtig ist.“
Wann ist dein Kind wirklich bereit, ohne Windel zu sein
Dein Kind zeigt dir, wann es bereit ist, ohne Windel zu sein:
• Es zeigt Interesse an der Toilette.
• Sagt Bescheid, wenn es etwas in die Windel gemacht hat.
• Zieht sich selbst die Hose oder Windel aus.
• Die Windel bleibt länger trocken.
• Dein Kind merkt, wenn es muss: kneift die Beine zusammen,
es trippelt auf der Stelle (Pipi Tanz), es hockt sich hin,
hält im Spiel inne oder sagt bestenfalls Bescheid : z.B. „Mama/Papa Pipi“.
Und wenn es mal nicht klappt?
Vielleicht war dein Kind schon ein paar Wochen trocken. Aber plötzlich ist die Hose wieder nass.
Du bist überrascht, vielleicht auch ein bisschen enttäuscht, und fragst dich, ob du zu früh angefangen hast oder etwas falsch gemacht hast.
Aber nein. Das ist Teil des Weges.
Trockenwerden läuft nicht in gerader Linie.
Es ist eher wie ein Tanz.
Zwei Schritte vor, einer zurück.
Manchmal braucht dein Kind einfach eine kleine Pause, bevor es mit dem nächsten Schritt weitergeht.
So kann es nämlich passieren, dass es so vertieft ins Spielen ist,
dass es die Welt um sich herum vergisst und mit ihm das Gefühl,
dass die Blase sich meldet.
Oder es verändert sich etwas in eurem Leben:
Ein neues Geschwisterchen.
Der Start in der Kita.
Ein Umzug…
Dann kann es sein, dass dein Kind wieder eine Windel braucht.
Nicht, weil es bequem ist. Sondern weil es einfach zu viel ist.
Zu viel Neues. Zu viele Erwartungen. Zu viel Druck.
Zu viele Gedanken darum, was „klappen“ sollte.
Und was braucht dein Kind jetzt?
Dein Kind braucht jetzt dich.
Dass es spürt: Es ist in Ordnung, so wie es ist.
Und genau das gibt ihm den Mut, irgendwann wieder den nächsten Schritt zu gehen.
Und wenn du diesen Moment abwartest, fühlt sich dein Kind gesehen und verstanden.
Dann wird Trockenwerden kein täglicher Kampf, sondern ein Schritt, auf den es stolz ist.
Weil es ihn selbst gegangen ist.
Darum: Höre weniger auf das was andere sagen.
(„Jetzt ist Sommer, jetzt ist es Zeit“.)
Und mehr auf die leisen Zeichen deines Kindes.
Es gibt kein „zu spät“. Es gibt nur: Jetzt ist mein Kind so weit.
Genau das ist der Moment, in dem Trockenwerden ganz von allein passiert.
Und dieser Schritt wird ein Stück eurer Familiengeschichte und kein Wettlauf mit der Zeit.
Sondern einfach der nächste Schritt deines Kindes, auf das ihr beide stolz sein könnt.
Vertrau darauf:
Dein Kind kennt sein Tempo.
Deine Daniela von KinderLiebe